Vom Manuskript zum Buch

Ach, was war ich froh und glücklich, als dann endlich das Nachwort geschrieben war. Strg + S –> Speichern.

FERTIG! ENDE!

Von wegen!

Nach dem letzten Satz fing – etwas überspitzt formuliert – die Arbeit erst an. Zumindest der Teil der Arbeit, der mir weniger Freude bereitet hat als das Schreiben, das weniger Arbeit als Hobby und Selbstverwirklichung ist.

Der Reihe nach:

Buch geschrieben, aber wer wird es lesen? Spielt das überhaupt eine Rolle? Ähem, ja. Ich schreibe nicht zum Geldverdienen, sondern weil es mir Spaß macht. Aber ich bin auch nicht so altruistisch uneitel, dass es mir egal wäre, ob jemand mein Buch liest. Nein, ich möchte, dass sich viele Menschen an dem Buch erfreuen, mir Feedback geben, was ihnen gut gefällt, und was ich besser hätte machen können. Ich möchte mich schriftstellerisch weiterentwickeln, und dafür brauche ich meine Leser.

Doch wie bekommt man Leser? Einfach durchs Schreiben sicher nicht. Und einfach so „entdeckt“ wird man schon lange nicht. Zumindest muss das Buch gedruckt werden, und es muss eine wie auch immer geartete Vertriebsstruktur geben. Und da Klappern bekanntlich zum Handwerk gehört, muss es auch so etwas wie Marketing geben. Oder platt formuliert: Werbung. Reklame.

Wer aber druckt das Buch? Wer macht es bekannt? Die Suche nach einem Verlag beginnt.

Grundsätzlich gibt es für Romanautoren (und Nicht-Romanautoren) mindestens drei Möglichkeiten: (a) Publikumsverlag direkt, (b) Publikumsverlag über Agentur, (c) Self Publishing.

(a) und (b) gelten als die „Königswege“. Klar, wer träumt nicht davon, gleich im ersten Anlauf bei einem der ganz großen Bestseller-Verlage unter zu kommen. Aber bei der Flut an (nicht angeforderten) Manuskripten, die den Lektoren täglich auf den Tisch flattern, ist das extrem schwer, wenn man nicht über Vitamin B verfügt. Glück spielt dann eine nicht unerhebliche Rolle. Agenturen werden mittlerweile auch mit Manuskripten zugeschüttet, und dieser Weg ist ebenfalls äußerst steinig.

(a) habe ich nicht ausprobiert, nachdem sich (b) als wenig aussichtsvoll erwiesen hat. Mit mehr Geduld wäre das vielleicht etwas geworden, aber meine Lust, nach mehreren Monaten des Wartens auf eine Antwort weitere Monate zu warten, ging gegen Null. Insgesamt habe ich also (a) gar nicht und (b) eher halbherzig verfolgt. Und warum?

Weil mir (c) so gut gefiel. Schnelle Veröffentlichung, keine Vorgaben durch den Verlag – das waren die mir wichtigsten Argumente. Hinzu kam, dass ich mit Tredition einen Verlag gefunden habe, der sich auf „begleitetes“ Self Publishing spezialisiert hat. Damit stößt er in die Lücke vor, die es zwischen dem klassischen Verlagswesen und dem „Freelancer“-Schreiben auf anderen Plattformen gibt. Tredition übernimmt klassische Verlagsarbeit (z.B. im Bereich Marketing), bietet aber gleichzeitig Freiräume für eine Veröffentlichung nach dem Gusto des Autors. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile, über die ich an anderer Stelle ausführlicher schreiben werde.

Um hier beim Thema zu bleiben: Nachdem mit Tredition also eine Veröffentlichungsmöglichkeit gefunden war, war das Ende der Fahnenstange der anstehenden Arbeiten noch längst nicht erreicht. Es ging munter weiter: Video-Trailer über das Buch erstellen, diese Website konzipieren, Marketing-Artikel für den stationären Buchhandel kreieren usw. usf. Über diese Dinge werde ich auch an anderer Stelle noch im Detail informieren.